Landschaft des Jahres

2018

Landschaft des Jahres 2018: die Sakrallandschaft der Abteien und Klöster des Saane-Beckens

Mehr erfahren
Mehr erfahren

Preisverleihung Landschaft des Jahres 2018

Mit ihrer Preisverleihung Landschaft des Jahres 2018 widmete sich die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL-FP) erstmals der spirituellen Dimension der Landschaft. Sie kürte die Sakrallandschaft im Saane-Becken mit ihren Abteien und Klöstern, die ein bedeutsames religiöses Bauerbe umfasst, und würdigte das lokale Engagement für eine harmonische Entwicklung und Aufwertung der Freiburger Sakrallandschaften

Der Festakt mit Preisübergabe fand am Samstag, 28. April 2018, im Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve (Posieux FR) statt. Im Anschluss daran veranstaltete die SL-FP eine Fachtagung zum Thema Sakrallandschaften une eine Exkursion in die Abtei Hauterive.

Abteien, Klöster, Kapellen und Kreuzwege – symbolbeladene Landschaftsstrukturen

Bisher war der spirituelle Wert einer Landschaft noch nie Gegenstand des Landschaftspreises der SL-FP. Die Sakrallandschaft widerspiegelt durchaus die Einwirkung des Menschen auf seine Umwelt, die sich in diesem Fall nicht von einem materiellen Bedürfnis herleitet (Bedürfnis nach Nahrung, Lebensraum, Energie, Transport usw.). Geprägt durch Legenden und Geschichten, und als Orte der Erinnerung und lebendiger Bräuche, weist sie einen hohen kulturellen Wert auf. 

Während Agrarlandschaften und gebaute Standorte im Wesentlichen durch Geologie, Topographie und Vegetation definiert sind, zeichnen sich Sakrallandschaften durch die Präsenz von geweihten Gebäuden und heiligen Orten aus. Und weil diese meist eher an abgeschiedenen Standorten anzutreffen sind, bildet sich ein starker Kontrast zwischen Natur und Kultur.

Kathedrale, Abteien, Klöster, Kirchen, Kapellen, Oratorien, Kreuzwege, Höhlen und Kreuze, diese Sakralzeichen im Freiburgerland sind Symbole, die von einer mehrheitlich katholischen Kantonsbevölkerung her stammen. Dabei ist die direkte Auswirkung auf die Landschaft ebenso wichtig wie der Inhalt dieser Symbole. Diese Bauten prägen, begleitet von symbolbeladenen Landschaftsstrukturen, die Landschaftsgeschichte. Sie ermöglichen eine gewisse Lesbarkeit der kulturellen und religiösen Zugehörigkeit der Region. Es sind Orte der Ruhe, welche die Zeit überdauern.

Weiterlesen weniger

Die Empfänger des Preises 2018

Diözese Lausanne, Genf und Freiburg
Interessensgemeinschaft «L’esprit des lieux»
 
Die Diözese Lausanne, Genf und Freiburg und die Interessengemeinschaft «L’esprit des lieux» erhalten den Preis für ihr Engagement für eine harmonische Entwicklung und Aufwertung der Sakrallandschaft Freiburgs mit besonderem Augenmerk auf die Abteien und Klöster des Saane-Beckens.

Diözese Lausanne, Genf und Freiburg
Die Diözese Lausanne, Genf und Freiburg umfasst Gebiete, die ursprünglich zwei Diözesen gehörten: Lausanne und Genf. Das Territorium dieser Diözesen hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert und umfasst heute vier Westschweizer Kantone: Waadt, Genf, Freiburg und Neuenburg. Im Jahr 1924, mit der Errichtung der Stiftskirche St. Nicolas in Fribourg (Sitz des Bistums), erhielt die Diözese ihren heutigen Namen.

Webseite der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg

Interessengemeinschaft «L’esprit des lieux»
Die Interessengemeinschaft «L’esprit des lieux» setzt sich zusammen aus dem Freiburger Tourismusverband sowie aus regionalen Verbänden und Tourismusdestinationen des Kantons und der Plattform der Regionen «Innoreg FR». Ihr Projekt ermöglicht dank einer Webseite die Entdeckung der spirituellen Stätten Freiburgs. Es werden Orte vorgestellt, welche die Seele berühren. Dank ihrer aussergewöhnlichen Ruhe bieten diese Stätten in der Natur oftmals einen ganz besonderen Luxus.

Webseite der Interessengemeinschaft «L’esprit des lieux» 

Weiterlesen weniger

Gründe für die Auszeichung

Erfahren Sie die Gründe, die für die Wahl als Landschaft des Jahres 2018 ausschlaggebend waren.

  1. Im Laufe der Zeit haben grossflächige Auflichtungen die Entwicklung der heutigen Saane-Becken-Landschaft ermöglicht, welche bis heute von sakralen Architekturelementen geprägt ist.
  2. Die Bistümer von Lausanne, Genf und Freiburg, die Klöster, die kirchlichen Korporationen, die Pfarreien und Private tragen alle zur Erhaltung der sakralen Merkmale in der Landschaft bei.
  3. Es laufen zahlreiche architektonische und landschaftliche Massnahmen zur Sicherung und Entwicklung des Wertes der gebauten Elemente und ihrer unmittelbaren Umgebung.
  4. Annahme des Gesetzes über den Natur- und Landschaftsschutz durch den grossen Rat Freiburgs im Jahr 2012. Der kantonale und die kommunalen Richtpläne müssen ein Blatt «Landschaft» enthalten, gemäss welchem die Landschaft bei der Planung zu berücksichtigen ist.
  5. Aufgrund der engen Beziehung zwischen Staat und den öffentlich-rechtlich anerkannten römisch-katholischen und evangelisch-reformierten Kirchen sowie der sehr starken Bindung der Bevölkerung an die Kirche bleibt der Kanton Freiburg eine der Säulen der Religion in der Schweiz (insbesondere der katholischen Konfession). Das katholische Erbe Freiburgs ist jedoch kein Museum, sondern gelebte Tradition.
Weiterlesen weniger
chapelle dans le paysage
Video

L’abbé Jacques Rime nous fait visiter quelques recoins peu connus des paysages sacrés fribourgeois.
Un reportage de Raphaël Engel.
(RTS, Ensemble, 29 juillet 2018)

Video
Abbaye d'Hauterive
Video

Entretien avec Roman Hapka, responsable romand de la Fondation suisse pour la protection et l’aménagement du paysage, sur les paysages sacrés fribourgois
(RTS, Couleurs locales, 1er novembre 2018)

Video
Abbeye d'Hauterive
Video

Entretien avec Frère Pierre-Yves, responsable valorisation paysagère de l'Abbaye d'Hauterive
(RTS, Couleurs locales, 1er novembre 2018)

Video